Schleimhaut: Aufbau, Funktionen | Darmschleimhaut und Gesundheitserhaltung

Schleimhaut: Aufbau, Funktionen | Darmschleimhaut und Gesundheitserhaltung

Es gibt verschiedene Arten von Schleimhäuten in unserem Körper, zum Beispiel in der Gebärmutter, in der Mundhöhle, in der Nase und im Hals. Sie erfüllen zahlreiche Funktionen. Sie schützen unter anderem vor Krankheitserregern. Zahlreiche Organe sind mit Schleimhaut bedeckt, deren Epithel abhängig von Funktion unterschiedlich sind. Wenn die Epidermis beschädigt ist, kann die Schleimhaut ihre Funktion nicht vollständig erfüllen, was zu verschiedenen Krankheiten führt.

DEFINITION UND MERKMALE

Pinke, manchmal rote, relativ dünne Schutzschicht, die reich an Kapillaren und Nerven ist. Sie wird auch als Tunica mucosa, oder kurz als Mukosa genannt. Sie kleidet das Innere von Hohlorganen und Körperöffnungen aus und schützt die tieferen Schichten der Organe vor verschiedenen Einflüssen. Die Mukosa scheidet Schleim aus, der ihre Oberfläche glatt macht und sie vor Austrocknung und Krankheitserregern schützt.

Die obere Schleimhautschicht besteht aus Epithelzellen (Lamina epithelium mucosa). Darunter befindet sich eine Bindegewebsschicht (Lamina propria mucosa) und darunter die Muskelschicht (Lamina muscularis mucosa).

Diese empfindliche Schutzschicht ist zahlreichen Gefahren ausgesetzt. Sie ist leicht verletzbar und kann beschädigt werden, was zu Mukositis führen kann.

FUNKTIONEN

Es gibt verschiedene Arten von Schleimhäuten, je nachdem, in welchem ​​Organ sie sich befinden. Es befinden sich unterschiedliche Schleimhäute im Atmungssystem, im Verdauungssystem und im Urogenitalsystem.

Die Schleimhäute einiger Organe erfüllen spezielle Funktionen, zum Beispiel sie dienen als Barriere und erhalten den pH-Wert aufrecht. Die Magen- und Darmschleimhaut spiel eine Rolle bei der Verdauung und Nährstoffaufnahme. Die Nasenschleimhaut hilft beim Riechen und ihre Flimmerhaaren fangen Staub und andere Verunreinigungen auf. Die Vaginalschleimhaut fördert die natürliche Reinigung der Vagina und spendet Feuchtigkeit. Der von der Speiseröhrenschleimhaut ausgeschiedene Schleim schützt die Speiseröhre vor Erosion während des Schluckens der Nahrung.

Die Mukosa und der ausgeschiedene Schleim bieten Schutz vor verschiedenen Einwirkungen und vor der Austrocknung des Organs. Verunreinigungen, Chemikalien und Krankheitserreger sind in den Schleimhäuten „eingefangen“. Also sie können nicht in tiefere Gewebe, wie die Lunge gelangen.

DIE SCHLEIMHAUT DER ATEMWEGE

Die Nasenschleimhaut, die dicht mit Blutgefäßen vernetzt ist und die Nasenhöhle auskleidet, ist sehr verletzungsanfällig. Sie befeuchtet die eingeatmete Luft und ihre Flimmerhaaren fangen Schmutz von der Außenwelt auf. Sie produziert mehr Schleim als gewöhnlich bei Erkältungen oder kaltem Wetter, was zu einer verstopften Nase und einer laufenden Nase führt.

Flimmerepithelzellen bedecken die Luftröhre sowie die Bronchien der Lunge, wo der Gasaustausch stattfindet.

In der Schicht unter der Trachealschleimhaut befinden sich zahlreiche Schleimdrüsen, deren Sekrete das Flimmerepithel bedecken. Die Bewegung der Flimmerhärchen treibt den Schleim aus der Lunge zum Rachen an.

SCHLEIMHAUT IM MUND

Der harte Gaumen hat harte Schleimhautfalten, die eine feste Oberfläche zum Kauen bieten. Die Knochen und das Periost sind von einer Schleimhautschicht bedeckt und enthalten zahlreiche Schleimdrüsen. Mandeln bestehen aus lymphatischen Geweben und befinden sich in der Mukosa. Sie haben viele Rissen und Grübchen auf ihrer Oberfläche. Diese enthalten Lymphozyten. Die Mandeln dienen daher als Schutzorgane.

Die Zungenschleimhaut besteht aus einem mehrschichtigen Plattenepithel und dem darunter liegenden faserigen Bindegewebe. Sie enthält eine große Anzahl von lymphatischen Geweben, Drüsen und Lymphfollikeln. Auf der Unterseite hat die Mukosa zwei kleine gekräuselte Falten, und in der Mitte eine kleinere, dies wird als Zungenband bezeichnet.

Die innere Oberfläche des Rachens ist ebenfalls mit Mukosa ausgekleidet.

Bei einer Barrett-Ösophagus wird die Barrett -Schleimhaut geschädigt. Oft stellt sich die Frage: Kann sich Barrett-Schleimhaut zurückbilden? Die Rückbildung der Barrett-Schleimhaut ist mittels einer Laserbehandlung möglich.

SCHLEIMHÄUTE IM VERDAUUNGSTRAKT

Der von den schleimproduzierenden Drüsen ausgeschiedene Schleim schützt die Speiseröhre vor Beschädigungen während Essen.

Die Magengrube unterscheidet sich von der Speiseröhre. In ihrer Bindegewebsschicht befinden sich röhrenförmige Drüsen.

Die Magenschleimhaut hat Falten, diese sind von Zylinderepithelzellen bedeckt. Viele ihrer Drüsen produzieren Magensaft, Pepsin, Salzsäure und Schleim.

In bestimmten Abschnitten der Oberfläche der Dünndarmschleimhaut befinden sich zylinderförmige Darmzotten. Auf der Oberfläche der Darmzotten gibt es Drüsenzellen. Sie beschichten die Oberfläche des Epithels mit Schleim, der eine Schutzfunktion erfüllt. Aufgrund seiner Durchlässigkeit spielt das Epithel jedoch eine wichtige Rolle bei der Resorption der Nährstoffen. Dank der Muskelzellen am unteren Ende der Mukosa können sich die Darmzotten 4-6 Mal pro Minute zusammenziehen, was die Durchblutung und die Lymphzirkulation in den Blutgefäßen fördert. Lymphgefäße befinden sich in der Mitte der Darmzotten und transportieren Fette, Proteine ​​und Kohlenhydrate.

Schleimhaut-Darmzotten

Darmzotten im Darmtrakt

Es gibt keine Darmzotten auf der Schleimhautoberfläche des Dickdarms, und die Schleimhaut hat da sichelförmige Falten. Es ist von einschichtigen Zylinderepithelzellen bedeckt. Die Schicht unter der Schleimhaut enthält Lymphfollikel. Unter der Schleimhaut befindet sich eine Bindegewebsschicht, darunter gibt es kreisförmige Muskelschicht und Längsmuskelschicht, die für die Darmperistaltik sorgen.

Es gibt vertikale Schleimhautfalten in der Nähe des Anus. In der Schicht unter seiner Schleimhaut ist eine faserige Bindegewebsschicht mit zahlreichen Blutgefäßen.

SCHLEIMHÄUTE DER UROGENITALIEN

Die Schleimhaut der Gebärmutter wird Endometrium genannt. Sie ist eine etwa 7-14 mm hoch aufgebaute Schleimhaut und hat einschichtige Zylinderepithel mit Flimmerzellen. Die Zilien flattern in Richtung Vagina. Die röhrenförmigen Drüsen der Gebärmutterschleimhaut produzieren alkalische chemische Sekrete. Die Drüsen des Gebärmutterhals (Zervix) produzieren klebrigen Schleim, der den Zervixkanal blockiert.

Die Schleimsekretion aus der Vagina sorgt dafür, dass die Vagina feucht bleibt und sie erfüllt auch eine reinigende Funktion.

Die innere Oberfläche der Penisvorhaut besteht auch aus Schleimhäuten, die die Eichel bedecken.

Die Blasenschleimhaut ist mit Urothel bedeckt, das von einer Schicht Glucosamin-Glycan bedeckt ist, damit die ätzenden Substanzen im Urin keine Blasen- oder Harnröhrenreizungen verursachen.

Die Wand der Harnröhre ist im Abschnitt nahe der Blase mit Urothel bedeckt, in der Mitte mit mehrschichtigen Zylinderepithelzellen und unten mit mehrschichtigem, nicht keratinisiertem Plattenepithel.

WARUM IST DIE GESUNDHEIT DER DARMSCHLEIMHAUT WICHTIG?

Ungesunde Ernährung und Lebensweise, Alkohol, Rauchen, Medikamente schädigen die Darmschleimhaut. Flüssigkeit sowie verschiedene Mineralsalze und Vitamine werden aus dem Darminhalt aufgenommen. Daher ist es äußerst wichtig, auf die Darmgesundheit zu achten. Fast 70 Prozent der Immunzellen befinden sich im Dickdarm. Die Dickdarmflora spielt eine hochwichtige Rolle bei der Gesundheitserhaltung. Daneben schützt sie uns vor Krankheiten.  Sie kann ihre Funktion jedoch nur erfüllen, wenn ihr Gleichgewicht nicht umkippt. Die probiotischen Bakterienstämme der Darmflora sorgen für die Gesundheit der Darmschleimhaut und schützen sie vor Infektionen. Sie helfen bei der Vorbeugung von Entzündungen und Tumoren im Darmtrakt. Die wohltuenden Darmbakterien produzieren Buttersäure, die für die Gehirnfunktion wichtig ist. Sie spielen daneben auch bei der Produktion von Vitamin B7, B12 sowie von Vitamin K eine Rolle. Sie helfen außerdem beim Abbau von Kohlenhydraten und Fetten und beeinflussen auch unser Wohlbefinden. Weil Serotonin, eine stimulusübertragende Substanz, fast ausschließlich von Darmwandzellen produziert wird.

Die Darmschleimhaut kann aus mehreren Gründen geschädigt werden:

  • Colitis ulcerosa,
  • Morbus Crohn,
  • Reizdarmsyndrom,
  • Divertikulose, die eine Darmentzündung verursacht

Ursachen für Darmentzündungen sind Nahrungsmittelallergien, virale und bakterielle Infektionen, die Einnahme nichtsteroidaler Entzündungshemmer und übermäßiger Alkoholkonsum.

EFFEKTIVER DARMSCHUTZ

Bei Darmentzündungen ist es äußerst wichtig, das Immunsystem zu stärken. Eine erhöhte Zufuhr nützlicher Bakterien wird empfohlen, um das Gleichgewicht der Darmflora wiederherzustellen. Weißmehl sowie raffinierte, zuckerhaltige und zusatzstoffhaltige Lebensmittel sollten vermieden werden. Rotes Fleisch und fettreiche Lebensmittel stehen im Zusammenhang mit der Entwicklung von Darmentzündungen. Daher werden eher gesunde Pflanzenproteine empfohlen. Alkohol und Rauchen wirken schädigend auf die Gesundheit, einschließlich der Darmflora, daher sollte man auf sie verzichten. Weiterhin sind nichtsteroidale Entzündungshemmer auch schädlich und sollten vermieden werden. Dadurch gewinnen wir nicht nur unsere Darmgesundheit zurück, sondern können wir auch Verdauungsstörungen beseitigen.

Die häufigsten Erkrankungen der Schleimhaut

  • Schleimhautentzündung
  • Allergie
  • Bronchitis
  • Rhinitis (Schnupfen)
  • Stomatitis (Mundschleimhautentzündung)
  • Endometriose
  • chronische Magenschleimhautentzündung

Quellen:

https://www.britannica.com/science/mucous-membrane
https://biologydictionary.net/mucous-membrane/
Schleimhaut – Wikipedia
Nasenschleimhaut – Wikipedia

 

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