Klette (Arctium lappa)

Für viele ist die Klette (Arctium lappa) nicht mehr als ein bloßes Unkraut, das zudem sehr oft vorkommt. Die Volksmedizin hingegen kennt darin seit langem Fantasie; In der Antike wurde sie auch zur Heilung von Schlangenbissen, zur Desinfektion von Hundebissen, aber auch bei Atemwegsbeschwerden und Lungenentzündungen eingesetzt. Gewöhnlich wird ihre Wurzel verwendet, aber im Laufe der Geschichte wurden auch die Blätter verwendet, zerkleinert und in Wein eingemischt.  Die Leute versuchten mit Hilfe der Klette verschiedenste Krankheiten zu behandeln, von Lepra über Tumore bis hin zum Gebärmuttervorfall, mit mehr oder weniger Erfolg.

Heilwirkungen

Die Pflanze ist relativ reich an Kupfer, Mangan, Eisen, Magnesium, Phosphor, Kalium und Kalzium und enthält in ihrem Kern die B-Vitamine, C und E sowie  auch Vitamin A. Ihre Wurzel enthält Tannine, Kaffeesäure, Chlorogensäure und Lignane, die auf verschiedene Weise zur Gesundheit des Körpers beitragen. Da der in der Klette enthaltene Wirkstoff Arctiopicrin über hervorragende bakterizide, fungizide und antiseptische Eigenschaften verfügt, lindert er deutlich  die Symptome verschiedener Hautkrankheiten. Abgesehen davon ist dieser Stoff  wirksam auch bei der Behandlung innerer Infektionen, insbesondere bei der Wiederherstellung der normalen Funktion der Harnwege, der Niere und des Dickdarms.  Die Klette entfaltet ihre wohltuende Wirkung sanft, womit sie  die Schleimhaut der Organe schützt und ihren  Widerstandskraft stärkt.  Mehrfach ungesättigte Phenolsäuren helfen außerdem bei der Bekämpfung von Bakterien, wirken ähnlich wie Antibiotika und lindern Entzündungen und Reizungen. Der hohe Kaliumgehalt der Klette trägt zur Vorbeugung von Arteriosklerose, Herzinfarkt, Schlaganfall und Bluthochdruck bei. Dank ihres hohen Gehalts an Vitamin C und E stärkt die Klette das Immunsystem und bindet als Antioxidans freie Radikale, die Krebs, Entzündungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen.

Die Wirkstoffe der Klette regen die Gallen- und Leberfunktion an, weshalb sie sich ideal für Entgiftungskuren eignet. Ihre Fähigkeit, das Schwitzen zu steigern und den Urinfluss zu verbessern, verstärkt ihre entgiftenden Eigenschaften zusätzlich und trägt zur Entfernung von Giftstoffen bei. Als mildes Abführmittel kann Klette Ihre Ernährung ergänzen. Ihre Wurzel enthält den harntreibenden und blutreinigenden Ballaststoff Inulin, der zu den wichtigsten Präbiotika zählt. Wie es schon früher gesagt wurde die Präbiotika helfen dabei angesammelte Giftstoffe loszuwerden und das Gleichgewicht der Darmflora aufrechtzuerhalten. Die Funktion der Darmflora hat direkten Einfluss auf die Leistungsfähigkeit des Immunsystems und Bakterien sind an der Produktion vieler Vitamine und anderer lebenswichtiger Stoffe beteiligt und unterstützen die Verdauung und den Stoffwechsel. Klettenfasern spielen eine wichtige Rolle bei der Anregung der Verdauung und der Anregung der Produktion von Verdauungssäften. Es beschleunigt die Passage der Nahrung durch den Darmtrakt, lindert Blähungen und Verstopfung und beugt deren Entstehung vor. Inulin reduziert außerdem Entzündungen im Verdauungstrakt, lindert Geschwürsymptome, lindert Krämpfe und hemmt das Wachstum von Bakterien, die Durchfall verursachen. Klette senkt den Cholesterinspiegel, schützt das Herz und das Gefäßsystem und reguliert den Blutzuckerspiegel. Bei der Entgiftung stellt die Klette die Gesundheit der Haut wieder her und fördert die Heilung von Akne, Dermatitis, Akne und Pickeln. Es lindert Schmerzen und beschleunigt die Wundheilung, ist wirksam bei der Behandlung von Verbrennungen und kann helfen, Schuppen und Haarausfall zu beseitigen.

Klette hat appetitanregende Eigenschaften und kann daher zur Behandlung von Magersucht eingesetzt werden. Es wirkt gegen Halsschmerzen und andere Atemwegserkrankungen und kann zur Behandlung von Unfruchtbarkeit und Impotenz eingesetzt werden.

Was sagt die Wissenschaft?

Eine deutsche Studie untersuchte die Wirkung der Klette auf die Haut. Die Studie zeigt, dass sie unter anderem dank ihrer Substanz namens Arctiin Falten um die Augen reduzieren kann.

Verwendungsmöglichkeiten der Klette

Die Verwendung von Kletten war im Laufe der Geschichte sehr vielfältig und das ist auch heute nicht anders. Einerseits kann sie gegen häufige Verdauungsstörungen wie Verstopfung, Blähungen oder auch Durchfall eingesetzt werden, da das darin enthaltene Inulin einen guten Einfluss auf die Stuhlbeschaffenheit und die Häufigkeit des Stuhlgangs hat. Es lindert Geschwüre, hilft bei der Wundheilung und hat auch eine gute Wirkung auf den Cholesterinspiegel. Ausserdem hilft Klette bei Hautproblemen, Ekzemen und Hautpflege und dient zu kosmetischen Zwecken – z.B. sie kann zwar zur Faltenentfernung eingesetzt werden, kann aber auch bei der Behandlung von Psoriasis eine sinnvolle Hilfe sein.

Diese Pflanze ist ein hervorragendes Entgiftungsmittel, da es die Leberfunktion und das Schwitzen anregt, außerdem wirkt es harntreibend, was den Abtransport von Giftstoffen aus dem Körper zusätzlich fördert. Es wirkt antibakteriell und antiseptisch und ernährt mit Hilfe seiner Ballaststoffe auch die im Körper lebenden probiotischen Bakterien und stärkt so das Immunsystem.

Referenzen

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  1. Liu, Y.-Z. Cai, R. N. S. Wong et al., “Comparative analysis of caffeoylquinic acids and lignans in roots and seeds among various burdock (Arctium lappa) genotypes with high antioxidant activity,” Journal of Agricultural and Food Chemistry, vol. 60, no. 16, pp. 4067–4075, 2012.

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Li D, Kim JM, Jin Z, Zhou J. Prebiotic effectiveness of inulin extracted from edible burdock. Anaerobe. 2008;14(1):29-34.

Name:
Klette (Arctium lappa)

Lateinischer Name:
Arctium lappa

Inhaltsübersicht

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