Ursachen von Blähungen | Mittel dagegen
Im Laufe des normalen Verdauungsprozesses bilden sich im Darm Gase. Bis zu einem gewissen Maße ist die Gasproduktion eigentlich normal, aber bei übermäßiger Entstehung von Darmwinden tritt ein Blähbauch auf.
Blähungen, oder auch Meteorismus genannt, sind meistens keine Anzeichen einer Krankheit. In der Regel steckt ungesunde Lebensweise dahinter, und das Problem lässt sich im Alltag mit einigen einfachen Methoden beheben. Als erstes sollten jedoch die Hintergründe geklärt werden, und ernste Erkrankungen des Magen-Darmtraktes ausschließen. Das erleichtert die Behandlung und hilft, die Beschwerden vorzubeugen.
In unserem Artikel finden Sie hier viele nützlichen und die wichtigsten Tipps im Thema Blähbauch. Lesen Sie mehr darüber, was gegen die störenden Darmgase helfen und über mögliche Ursache für Luft im Bauch und Behandlung, um auf Ihre Fragen eine Antwort zu finden.
URSACHEN FÜR DIE BLÄHUNGEN: WARUM ENTSTEHT DIE LUFT IM BAUCH?
Blähbauch ist ein allseits bekanntes Phänomen, jeder ist davon betroffen. Als erste Anzeichen grummelt der Bauch und fühlt sich hart an. Die Gründe sind sehr vielfältig, unter anderem unterschiedliche Verdauungsstörungen oder Magen Darm Erkrankungen gehören dazu, wie beispielsweise eine Infektion oder Reizdarmsyndrom, oder die Bauchspeicheldrüse funktioniert nicht richtig. Meistens stecken jedoch einfache Verdauungsstörungen hinter der übermäßigen Gasbildung im Magen Darm Trakt.
Ein weitere Ursache ist Herzschwäche, wenn das Herz nicht richtig funktioniert. Die ersten bemerkbaren Anzeichen sind Bauchschmerzen und Darmkrämpfe. Falls die Beschwerden nur ab und zu auftreten und nicht weiter störend sind, reicht eine simple Änderung der Essgewohnheiten. Bei chronischem Meteorismus erschweren verschiedene Symptome den Alltag, in diesem Fall sollten es Betroffene unbedingt ernst nehmen. Ist übermäßige Gasbildung schmerzhaft und geht mit Erbrechen einher, die den Körper belasten, kann das zum Beispiel auf Probleme im Bereich der Bauchspeicheldrüse hindeuten. Der Körper absorbiert etwas Luft und scheidet sie aus.
Wie bereits erwähnt, sind Gasbildung während der Verdauung sowie eine gewisse Menge an Darmwinde normale Erscheinungen. Mikroben im Körper produzieren auch bestimmte Gase, diese treten ins Blut über und werden über die Lunge abgeatmet. Sie sind geruchlos. Bei gelegentlichem Auftreten sind keine ernsten Krankheiten zu befürchten. Rülpsen oder das Entlassen der Luft aus dem Darm sind zwar unangenehm und eventuell auch extrem peinlich, eine Behandlung erfordern sie jedoch nicht. Sie lassen sich wahrscheinlich auf die Ernährungsgewohnheiten zurückführen.
Ernährung
Bestimmte Lebensmittel, darunter mehrere Obst- und Gemüse, bewirken starke Gasbildung. Diese Nährstoffe sind aber unentbehrlich für unsere Gesundheit. Die darin enthaltenen Ballaststoffe fördern die Verdauung und Entgiftung des Organismus. Ein Teil der unverdaulichen Fasern werden im Darm zersetzt. Bei größeren Mengen werden Gärungsprozesse im Darm in Gang gesetzt, Gas bildet sich, was sich durch einen Blähbauch bemerkbar macht. Der Bauch fühlt sich aufgebläht an, ein unangenehmer Druck entsteht, im schlimmsten Fall treten sogar Reizdarm und Bauchschmerzen auf.
Auch von außen gesehen ist ein Blähbauch störend. Bei einer Schlankheitskur wirkt es oft insbesondere enttäuschend, dass trotz Bewegung und Umstellung der Lebensweise und der Ernährung man den Bauch nicht wegkriegen kann. In diesem Fall sollten Patienten sich schon Gedanken machen, welche Nahrungsmittel sie lieber meiden sollten. Lebensmittelallergie, Säurereflux, Laktoseintoleranz , Zöliakie, Fruktose Intolernaz und weitere Erkrankungen des Verdauungstraktes und der Leber führen auch zum Abgang von Luft. Wegen hormoneller Schwankungen entsteht ein Blähbauch während der Menstruation. Schmerzen im Bereich des Mageneingangs begleitet weisen auf Reflux hin. Stress und eine Verdauungssystem Störung können auch hinter den Symptomen stehen.
Blähbauch tritt nachts ebenfalls häufiger auf, vor allem bei zu spät verzehrtem Abendessen. Kalorienreiche, schwer verdauliche Gerichte fördern die nächtliche Darmgasbildung im hohen Maße. Es ist ratsam abends weniger zu essen.
ZU VIEL LUFT IM DARM FÜHRT ZU BLÄHUNGEN – WAS STECKT DAHINTER ?
Es ist allgemein bekannt, dass Hülsenfrüchte, wie etwa Bohnen, Linsen die Produktion von Darmgase fördern und so zu einem Blähbauch führen. Kohlensäurehaltige Getränke sind nicht zu empfehlen, wenn man sich unangenehme Symptome ersparen möchte. Blähende Lebensmittel, insbesondere Produkte aus Weizen wirken ebenfalls aufblähend, aufgrund des Glutengehalts von Getreide. Gersten, Roggen, sowie verschiedene Gemüsesorten wie Brokkoli oder Zwiebeln sorgen im Verdauungsprozess für die Bildung von Darmgasen. Sogar Haferflocken, die der Verdauung gut tun und gesund sind, können Flatulenz verursachen, wenn sie nicht gründlich gekaut werden. Die Gase passieren den Darm in etwa 30 Minuten.
Wenn bereits bekannt ist, dass man zu Blähbauch neigt, dann empfiehlt sich Kohl und Pilzgerichte zu meiden. Sie sind auch in Form von Nahrungsergänzungsmittelpulver erhältlich, wenn man ohne unangenehme Begleiterscheinungen die Vorteile dieser Speisen genießen möchte. Hülsenfrüchte müssen auch nicht gänzlich aus dem Speiseplan gestrichen werden. Nach dem Kochen einfach pürieren und die Schale entfernen – schon wurde Darmgasbildung vorgebeugt. Zudem ist es wichtig, nicht hastig, sondern in Ruhe zu essen und alles gründlich zu kauen. So gelangt weniger Luft ins Verdauungssystem.
Enzymmangel
Aufgrund des Enzymmangels können Milchzucker und Laktose bei einigen betroffenen nicht vollständig abgebaut werden. Der nicht verdaute Milchzucker gärt im Verdauungstrakt, dieser Prozess geht häufig mit unangenehm riechenden Blähungen einher. Um sich das zu ersparen, sollten wir in diesem Fall Milchprodukte reduzieren, oder bei einer Laktoseintoleranz auf Milch, Käse und Quark ganz verzichten. Saure Milchprodukte, wie Joghurt oder Tofu sind unbedenklich, daneben sind Soja-, Reis-, und Hafermilch erlaubt. Bei anderen Arten von Nahrungsmittelunverträglichkeit gilt es auch, auf die entsprechenden Lebensmittel zu verzichten.
Kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränke und Sorbit haltige Lebensmittel sind auch oft für einen Blähbauch verantwortlich. Da sie daneben auch viel Zucker enthalten, empfiehlt sich eher stilles Mineralwasser oder Kräutertee zu trinken. Der Tee aus einigen Heilpflanzen hilft sogar bei Blähbauch und Magenbeschwerden, wie etwa z. B. Kamille, Myrthe, Ingwer oder Kümmel. Die Einschränkung des Koffein- und Alkoholkonsums wirkt bei Verdauungsbeschwerden ebenfalls wohltuend.
Backwaren, vor allem aus Hefeteig, sowie Süßigkeiten und Nahrungsmittel mit vielen Zusatzstoffen wirken blähend. Vollkornprodukte sollten stattdessen bevorzugt werden.
Weitere Ursachen:
Die Einnahme von Antibiotika wirkt sich auch auf die Darmflora aus, das Gleichgewicht wird gestört, Darmgasbildung kann auftreten. Nach Absetzen der Therapie sollte sich das jedoch von selbst wieder legen.
Hat man die Ernährung umgestellt, und auch andere Ratschläge im Alltag beherzigt, Flatulenz tritt aber weiterhin zu oft und stark auf, oder wird sogar chronisch, sollte untersucht werden, ob nicht vielleicht die folgenden Ursachen dahinterstecken:
LUFTSCHLUCKEN: KANN ES BLÄHUNGEN VERURSACHEN?
Wenn man beim Essen zu viel Luft verschluckt, wird dieses medizinische Phänomen Luftschlucken (Luft Aerophagie) genannt. Das fördert die Gärung im Darmtrakt. Der Grund kann unter anderem ein Mangel an Verdauungsenzymen sein, probiotische Bakterien können Kohlenhydrate und andere Nährstoffe nicht richtig abbauen, was zu einer übermäßigen Darmgasbildung führt. Die Analyse von Gas kann bei der Feststellung der Ursachen helfen. Eine hohe Konzentration von Stickstoff, Sauerstoff und Kohlendioxid weist auf Luftschlucken hin. Enzymmangel erhöht die Konzentration von Kohlenmonoxid, Wasserstoff und Methan. Die Behandlung ist relativ unkompliziert, das fehlende Verdauungsenzym dort muss einfach schnell ersetzt werden.
CHRONISCH-ENTZÜNDLICHE DARMERKRANKUNGEN: SIND SIE FÜR BLÄHUNGEN VERANTWORTLICH?
Oft sind unentdeckte Darmparasiten für Meteorismus verantwortlich. Sie verbergen sich im Verdauungstrakt und führen zahlreiche Beschwerden herbei. Im Laufe ihres eigenen Stoffwechsels produzieren sie auch Gase. Der Verdacht auf Parasitenbefall sollte bei Bauchschmerzen, Darmkrämpfen und Mangelerscheinungen auf jeden Fall untersucht werden. Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn können Blähbauch, Durchfall, Blut im Stuhl und Krämpfe herbeiführen. Divertikulitis, Entzündungen und Infektionen im Verdauungstrakt sind in vielen Fällen auch Gründe eines vorstehenden, harten Bauchs. Eine Behandlung ist erforderlich, um Darmkrebs zu vermeiden.
BLÄHUNGEN BEI FRAUEN: WAS IST DIE URSACHE?
Bei Frauen hängen die Blähungen mit hormonellen Schwankungen zusammen. Während der Menstruation, nach dem Absetzen der Verhütungspille oder in den Wechseljahren nimmt die Neigung zu Blähbauch zu. Auch in der Schwangerschaft verlangsamt der erhöhte Östrogen- und Progesteronspiegel die Darmperistaltik, was unter anderem zu Blähungen führen kann. Oft geht Meteorismus auch mit Verstopfung einher. In der Schwangerschaft mach Progesteron den Darm träger und kann denn zu Blähungen führen. Durch eine Untersuchung können die Ursachen abgeklärt werden. Suchen Sie den Arzt diesbezüglich auf. Er wird sich auch nach weiteren Beschwerden erkundigen.
Wissenswertes über Darmgase und Blähungen: Warum treten Sie auf?
Darmgasbildung im Darmtrakt ist eine natürliche Erscheinung. 10-15 Darmgasabgänge pro Tag fallen in den Normalbereich. Für den unangenehmen Geruch sind Schwefelwasserstoff und andere schwefelhaltige Gase verantwortlich. Bei dauerhaft stinkenden Darmwinden sollten Untersuchungen erfolgen, ob eventuell Resorptionsstörungen, Verdauungsprobleme, oder Zöliakie im Hintergrund stehen.
Die meisten schlucken das Essen, ohne es ausreichend zu zerkauen. Die Folge ist unter anderem zunehmende Darmgasproduktion, diese gehen normalerweise über den After ab. Der Verzehr von raffinierten Nahrungsmitteln, Zucker, Fruchtzucker, Weißmehl, oder zu wenig Flüssigkeit können aber auch Ursachen sein. Stress, Angst, Nervosität, eine negative psychische Verfassung, hektische Lebensweise, zu wenig Bewegung beeinflussen die Verdauung und Darmgasbildung ebenfalls. Das gesamte Nervensystem ist am Verdauungsprozess beteiligt, das Zusammenwirken vieler Faktoren beeinflusst die Funktion des Darms.
Was hilft gegen Blähungen? Tipps gegen Blähbauch!
In den meisten Fällen sind Blähungen harmlos. Es gibt zahlreiche Mittel dagegen. Medikamente, besonders ihre dauerhafte Einnahme, sollte man als Therapie lieber meiden, da sie lediglich die Symptome lindern, und dabei die Darmwände schädigen. Bei Diabetes und Funktionsstörungen von Gehirn ist Überblähung auch häufig. Es ist empfehlenswert, bei Blähungen ein natürliches Hausmittel anzuwenden. Zahlreiche Kräuter verfügen über wohltuende Wirkungen, z.B. Fenchel (krampflösend). Man kann sie als Salat mit Zitrone, Salz und Pfeffer verzehren. Außerdem kann auch Ingwer eine effektive Hilfe gegen Blähungen leisten. Geriebener Ingwer kann den Speisen beigemischt werden.
DARMREINIGUNG: EINE EFFEKTIVE HILFE GEGEN BLÄHUNGEN
Eine weitere Lösung bietet die Darmreinigung hat neben zahlreichen vorteilhaften Wirkungen auch einen guten Effekt auf Darmgasprobleme.
Verstopfung wird gelöst, eine gesunde Darmflora wiederhergestellt, damit wird aber auch die Produktion der Verdauungsenzyme optimiert. Sie fördert die Verdauung und tötet Parasiten ab. Vor der Kur sollten Patienten mit einer chronischen Erkrankung unbedingt den behandelnden Arzt konsultieren. Bei gewissen Krankheiten, wie z.B. Dickdarmentzündung, Krebs wird der Arzt von einer Darmreinigung abraten.
Gesunde Menschen können mit ein paar einfachen Methoden Darmgasbildung vorbeugen und Gase zu entweichen lassen
- Essen braucht Zeit -immer langsam essen und trinken.
- Die Nahrung gründlich kauen
- Lebensmittel mit aufblähender Wirkung aus dem Speiseplan nehmen
- auf regelmäßige Bewegung achten
- Tritt dennoch vermehrte Gasproduktion auf, ist es besser zu natürlichen Mitteln, wie Tee (Anis, Fenchel, Minze) zu greifen. trinken, die die Gasproduktion mindern.
- Falls Krämpfe die Darmwinde begleiten, natürliche krampfstillende Mittel verwenden.
Was hilft gegen Flatulenz?
Nehmen Sie eher Wasser zu sich und vermeiden Sie Zucker, Alkohol und Salz. Achten Sie auf die Ballaststoffzufuhr und verzehren Sie keine aufblähenden Obst- und Gemüsesorten.
Blähungen bei Babys kommen meist in den ersten Lebensmonaten vor. Sie leiden oft unter Koliken im Alter von 0 bis 3 Monaten. Beim Stillen oder Füttern der Kleinen muss man darauf achten, dass es nicht zu viel Luft schluckt. Bei Erwachsenen haben Probiotika (gute Darmbakterien) und Präbiotika für eine intakte Darmflora große Bedeutung. Sauermilchprodukte, Sauerkraut, Salzgurke sind reich an Probiotika. Präbiotika dienen weiterhin als Nahrung für gute Darmbakterien und sind in Ballaststoffen enthalten. In synbiotischen Nahrungsergänzungsmitteln sind die Wirkungen von Pro- und Präbiotika gleichermaßen enthalten.
Im Alltag für gesunde, gut funktionierende Verdauung zu sorgen ist auch in Bezug auf Beschwerden wie Darmgasbildung unerlässlich. Grundlegend für gesunde Ernährung sind ausreichend Ballaststoffe. Die empfohlene Tagesdosis beträgt 40 bis 50 g. Zu vile davon führt zu Blähungen. Eine ballaststoffreiche Ernährung hilft auch bei der Vorbeugung von Herz Kreislauf Erkrankungen. Außerdem kurbelt die richtige Ernährung den Stoffwechsel an und hilft bei dem Gewichtsverlust.
Welche Maßnahmen bringen noch Besserung?
Folgende Tipps können ebenfalls bei der Linderung von Blähungen am besten helfen: Spaziergang, Yoga, Pfefferminzkapseln, entgasende Arzneimittel, Bauchmassage, bestimmte ätherische Öle, warmes Bad, ausgewogene Ballaststoffzufuhr. Falls Blähungen trotz aller Bemühungen weiterhin bestehen und Auslöser nicht erkennbar sind, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen.
Quelle:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3264926/