Ursachen und Symptome von Sodbrennen|Welche Hausmittel können dagegen helfen?
Sodbrennen ist eine Folge der Magenübersäuerung. Etwa 20 Millionen Menschen sind in deutschland davon betroffen. Aber es kann in den meisten Fällen einfach beseitigt werden und dafür ist eine Lebensstilveränderung und eine Ernährungsumstellung nötig.
Vermutlich haben schon die meisten Menschen Schmerzen wegen Sodbrennen gespürt. Besonders wenn man saure oder säurebildende Lebensmittel und Getränke verzehrt. Aber was kann man gegen Sodbrennen tun? In unseren Artikel teilen wir nützliche Tipps!
DEFINITION UND URSACHEN VON SODBRENNEN
Magensäure ist nötig und hat zahlreiche Funktionen. Sie schützt den Darmtrakt vor Bakterien und Viren und sie aktiviert die im Magen produzierten eiweißverdauenden Enzyme. Außerdem könnten die bestimmte Mineralien und Spurenelemente ohne Magensäure nicht aufgenommen werden. Magenübersäuerung bedeutet aber ein Problem.
Gelegentliches Sodbrennen ist normal und ist kein Grund zur Beunruhigung. Wenn der Magen mehr Magensäure als nötig produziert, z.B. bei übermäßigem Essen, verspürt man ein brennendes Gefühl. Zu viel Magensäure kann die Magenschleimhaut reizen und bei längerem Dauer kann das zu Magengeschwür führen.
Wenn die Säure aus dem Magen in die Speiseröhre zurückfließt, wird das als Reflux bezeichnet. Wenn sie nicht behandelt wird, kann die in die Speiseröhre und die Mundhöhle gelangene Säure Gesundheitsprobleme verursachen. Beispielsweise Zahnschmelzschäden, dauerhafte Heiserkeit, chronische Pharyngitis und wiederkehrende Hustenanfälle.
Zwerchfellhernie kann Sodbrennen verursachen und es passiert, wenn ein Teil des Magens sich durch eine Öffnung im Zwerchfell in die Brusthöhle schiebt.
WEITERE URSACHEN VON SODBRENNEN:
- Rauchen sowie
- Fettleibigkeit und
- Erhöhter Bauchdruck wegen Übergewicht und Schwangerschaft, enger Kleidung sowie
- Koffein-, Schokoladen- sowie Alkoholkonsum und
- Scharfe Gerichte sowie
- Medikamente, wie Aspirin oder Ibuprofen und
- Bestimmte Schlaftabletten und Beruhigungsmittel. Diese können die Magenmuskeln entspannen.
- Seelische Belastungen und Stress
Infolge hormoneller Veränderungen während der Schwangerschaft entspannt sich der Muskel zwischen der Speiseröhre und dem Magen. Daher fließt der saure Inhalt des Magens in die Speiseröhre zurück. Sodbrennen tritt häufig bei anderen gastrointestinalen Erkrankungen, wie Magengeschwüren auf.
SYMPTOME VON SODBRENNEN
Oft haben manche Menschen Sodbrennen oder ein brennendes Gefühl hinter dem Brustbein. Es kann von einem bitteren Geschmack im Mund, Mundgeruch, Magengrubenschmerzen, Unwohlsein, saurem Reflux und erhöhter Speichelproduktion begleitet werden. Das Brennen hinter dem Brustbein kann ein paar Minuten bis ein paar Stunden dauern. Wenn Sodbrennen zweimal pro Woche mit stärkeren Schmerzen auftritt, sollte man sich an den Arzt wenden. Da es ein Zeichen einer schweren Krankheit sein kann.
WANN SOLLTE MAN BEI SODBRENNEN ODER REFLUX DEN ARZT AUFSUCHEN?
In den folgenden Fällen sollte man den Arzt konsultieren:
- Wenn die Symptome von Sodbrennen sich verstärken oder häufiger auftreten.
- Bei Schluckproblemen oder Schmerzen beim Schlucken.
- Wenn Sodbrennen Übelkeit oder Erbrechen verursacht. Besonders bei Erbrechen von Blut.
- Bei drastischem Gewichtsverlust
- Bei einem chronischen Husten und einem Erstickungsgefühl
- Wenn trotz zweiwöchiger Einnahme von verschreibungspflichtigen Antazida oder Arzneimitteln zur Senkung der Magensäure die Symptome nicht gelindert werden.
- Bei chronischer Heiserkeit oder sich verschlimmerndem Asthma
- Wenn die Symptome die täglichen Aktivitäten beeinträchtigen.
- Bei Schmerzen im Brustkorb, Atemnot, Schwäche, unregelmäßigem Herzschlag und Schwitzen
- In Fällen von extremen Bauchschmerzen
- Bei Durchfall, schwarzem oder blutigem Stuhl
Sodbrennen verursacht keinen Herzinfarkt. Viele Menschen mit Sodbrennen glauben jedoch, dass sie einen Herzinfarkt haben. Weil die Symptome sehr ähnlich sein können.
KANN SODBRENNEN EIN ANZEICHEN ERNSTHAFTER GESUNDHEITSPROBLEME SEIN?
Viele Leute denken daran nicht. Sie nehmen einfach Antazida ein. Häufiges Sodbrennen kann aber zu ernsthaften Gesundheitsproblemen, wie Refluxkrankheit (GERD) führen. Gelegentliches Sodbrennen verursacht normalerweise kein Problem. Wenn es häufig auftritt, kann es schwere Gesundheitsprobleme herbeiführen. Diese Probleme müssen behandelt werden. Andernfalls kann es beispielsweise zu einer Ösophagitis, zu Barrett-Ösophagus oder Speiseröhrenkrebs führen. Schleimhautveränderungen bei Barrett-Ösophagus erhöhen das Risiko für Speiseröhrenkrebs.
Langdauerndes Sodbrennen kann die Lebensqualität beeinträchtigen und die Durchführung täglicher Aktivitäten erschweren. Weitere mögliche Folgeerkrankungen sind Zwerchfellbruch, Reizmagen und Magengeschwür.
Sodbrennen kann Herzinfarkt ähnliche Symptomen herbeiführen. Typische Symptome von Herzinfarkt sind ein Druckgefühl im Brustkorb, stechende Schmerzen, Brust- und Armschmerzen, die sich in Richtung Hals und Kiefer ausbreiten können. Es kann von Übelkeit, Verdauungsstörungen oder Bauchschmerzen begleitet werden.
URSACHEN FESTSTELLEN
Wenn die Inzidenz von Sodbrennen nicht abnimmt, sollte man sich an einen Arzt wenden. Der Arzt wird die Krankengeschichte des Patientes überprüfen und seine Symptome erfragen. Dann kann er zahlreiche Tests anordnen, um die Ursachen festzustellen. Mit Hilfe einer Röntgenaufnahme des Abdomens, einer Endoskopie oder eines pH-Tests kann es festgestellt werden, wie viel Säure sich in der Speiseröhre befindet. Eine weitere Untersuchungsmethode ist die Speiseröhrendruckmessung. Mithilfe einer Sonde misst der Arzt den Druck in der Speiseröhre.
WIE KANN SODBRENNEN BEHANDELT WERDEN?
Bei gelegentlichem Sodbrennen, kann eine Lebensstilveränderung die Symptome lindern.
Folgende sollte vermieden werden:
- Nach dem Essen ins Bett gehen und
- Rauchen sowie
- Schokolade sowie
- Alkohol und
- koffeinhaltige Getränke sowie
- Kohlensäurehaltige Getränke und
- Zitrusfrüchte und
- Tomaten sowie
- Pfefferminze und
- frittierte oder würzige Speisen
Es ist hilfreich und wird besonders empfohlen, Übergewicht zu beseitigen. Da Fettablagerungen Druck auf den Magen ausüben. Der Magengrube kann wegen des Drucks öffnen und die Säure fließt dann zurück. Spätes Abendessen sollten auch vermieden werden. Man sollte spätestens vier Stunden vor dem Schlafengehen essen. Anstelle zwei oder drei großen Mahlzeiten sollte man mehrere kleine Mahlzeiten haben. So wird der Magen nicht belastet werden. Enge Kleidung sollte man vermeiden. Erfragen Sie Ihren Apotheker, welche Sodbrennen Tabletten empfohlen werden.
HAUSMITTEL GEGEN SODBRENNEN. WAS SOLLTE MAN BEI SODBRENNEN ESSEN?
Was hilft gegen Sodbrennen? Magensäure reduzierende Lebensmittel absorbieren die Magensäure. Dazu gehören Ballaststoffe,Reis, verschiedene Getreideflocken und Kekse. Petersilie wirkt beruhigend auf den Magen. Der Verzehr gedünstetes Gemüse, gekochter Eier, gekochter Kartoffeln, Aloe Vera oder Bananen können auch helfen. Krautsaft kann dank seines hohen Vitamin-U-Gehaltes die geschädigte Schleimhaut regenerieren. Er hat sich als das beste natürliche Heilmittel gegen Magengeschwüre erwiesen. Es bietet auch eine narbenfreie Heilung von Geschwüren. Daneben kann er die Magen- und Darmfunktionen optimieren. Der Verzehr von etwas Joghurt und Milch vor den Mahlzeiten wird auch empfohlen. Es ist ratsam, proteinreiche Lebensmittel öfters zu uns zu nehmen. Regelmäßiger Trinkwasserkonsum kann eine Linderung bringen. Wasser verdünnt den Magensaft und reinigt die Speiseröhre von Säuren.
Natron (Natriumhydrogencarbonat) hilft auch gegen Sodbrennen. Es ist in Backpulver enthalten. Es reagiert chemisch mit der Säure im Magen und bringt eine Linderung. Man sollte 1 TL Natron in 1 Glas Wasser auflösen und langsam trinken. Mehr darf nicht verzehrt werden, weil eine Überdosierung negative Wirkungen hat. Daneben können auch Senföle im Senf Reflux verhindern. Kaugummi regt die Speichelproduktion an. Speichel ist basisch und neutralisiert die Säure in der Speiseröhre.
MEDIKAMENTÖSE THERAPIE
Abhängig von der Diagnose kann der Arzt verschiedene Mittel gegen Sodbrennen vorschlagen. Antazida, H2-Antihistaminika und Protonenpumpenhemmer können zur Minderung der Magensäureproduktion eingesetzt werden. Antazida binden und neutralisieren Magensäure. Sie können bei leichtem Sodbrennen eingesetzt werden. H2-Antihistaminika verhindern die Freisetzung der Magensäure durch die Blockierung der Rezeptoren. Protonenpumpenhemmer hemmen die Ausschüttung der Magensäure und lindern dadurch die unangenehmen Beschwerden. Diese Medikamente können hilfreich sein, aber sie haben Nebenwirkungen. Antazida können u.a. Verstopfung oder Durchfall verursachen.
Antireflux-Operation: Fundoplikation
In schweren Fällen oder wenn Medikamente und Hausmittel nicht mehr helfen, besteht die Möglichkeit für eine Operation. Während der Verfahren wird der obere Magenteil um die Speiseröhre herumgelegt und fixiert. So kann der Rückfluss des Mageninhalts verhindert werden.
Quellen:
https://www.healthline.com/symptom/heartburn
https://www.medicalnewstoday.com/articles/9151.php#1