Kamilleblüten (Matricaria chamomilla)

Wenn jemand nur ein Kraut kennt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es Kamille (Matricaria chamomilla) ist. In der Erinnerung vieler lebt es weiter, wenn die Großmutter ihnen Kamillentee kocht, eigentlich gegen jede Art von Krankheit. Das ist kein Zufall, denn die Heilwirkung der Kamille ist sehr vielfältig, was diese ansonsten anspruchslose Pflanze, die am Straßenrand wächst, sehr wertvoll macht. Kamille war bereits im alten Ägypten bekannt, aber auch die Römer und die Menschen des Mittelalters nutzten sie gerne zur Behandlung verschiedenster Beschwerden. Früher glaubte man, sie könne die Pest fernhalten. Auch wenn dies nur ein Aberglaube ist, stimmt es, dass Kamille desinfizierend wirkt.

Heilwirkungen von Kamille

Die Hauptwirkstoffe der Kamille sind glykosylierte Cumarine, Phenolsäuren, Azulen und Flavonoide. Dank Azulen wirkt sie zudem antiseptisch und entzündungshemmend. Eine der besten Anwendungen für ihre entzündungshemmende Wirkung ist die Behandlung von Verdauungsproblemen.

Kamille und der daraus hergestellte Tee desinfizieren den Darm, steigern den Stuhlgang, lindern Blähungen und helfen, die Symptome von IBS (Reizdarmsyndrom), Morbus Crohn und Colitis zu lindern.

Sie senkt Fieber und bringt Sie zum Schwitzen, was bei der Entgiftung hilft. Sie reinigt die Nieren und das Blut, stärkt das Immunsystem und wirkt antibakteriell, antimykotisch und antiviral. Kamille kann auch gegen Allergien und Asthma, zur Behandlung von Hexenschuss, rheumatischen Beschwerden, Koliken und Windeldermatitis eingesetzt werden.

Da die Pflanze eine beruhigende und schmerzlindernde Wirkung hat, können damit nicht nur Gelenkbeschwerden, sondern auch Zahnschmerzen, Kopfschmerzen oder auch Schwangerschaftsbeschwerden behandelt werden. Sie entspannt die Muskeln und lindert Krämpfe und ist daher ein wirksames Hilfsmittel bei der Behandlung von Menstruationsbeschwerden. Kamille kann auch ein wichtiger Bestandteil bei der Vertreibung von Darmwürmern sein.

Sie hat nicht nur eine heilsame Wirkung von innen, sondern auch äußerlich als Umschlag. Oberflächlich betrachtet hilft sie bei der Behandlung von Hautverletzungen,  kann zur Behandlung von Ekzemen, Insektenstichen, Augenentzündungen, Wunden oder Hautrötungen eingesetzt werden. Während Kamille innerlich bei der Entwurmung hilft, kann sie als Umschlag bei der Vernichtung von Kopfläusen nützlich sein.

Wie andere Kräuter können die Antioxidantien der Kamille das Risiko von Krebs und vorzeitiger Faltenbildung und Hautalterung verringern, indem sie freie Radikale binden.

Was sagt die Wissenschaft?

Basierend auf den Ergebnissen einer in Philadelphia durchgeführten Studie kann Kamille mäßig auch Angstzustände reduzieren. Im Experiment erhielten Patienten mit Angstzuständen 8 Wochen lang Kamille. Am Ende des Experiments stellten die Patienten eine Verbesserung ihrer Angst fest. Eine weitere Studie beleuchtet den Zusammenhang zwischen Kamille und Langlebigkeit. Die Studie untersuchte die Lebenserwartung von Mexikanern und stellte fest, dass diejenigen, die Kamille konsumierten, eine deutlich niedrigere Sterblichkeitsrate hatten. Die Forschung berücksichtigte bei der Untersuchung der Ergebnisse auch andere soziale und wirtschaftliche Bedingungen, dennoch gab es einen nachweisbaren Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Kamille und der Langlebigkeit.

Verwendungsmöglichkeiten von Kamille

Die Verwendung von Kamille ist sehr vielfältig. Da sie entzündungshemmend und antibakteriell ist, hat antimykotische und antivirale Wirkungen, kann daher zur Behandlung von Verdauungsproblemen, Reizdarmsyndrom, Morbus Crohn, Kolitis und Blähungen eingesetzt werden.  Verwendbar ist sie auch bei  Virusinfektionen, Fieber, Asthma und Allergien. Dank ihrerer entzündungshemmenden und antiseptischen Wirkung hilft sie äußerlich als Umschlag bei der Behandlung von Hautrötungen, Wunden, Stichen oder Ekzemen sowie gegen Kopfläuse und Darmwürmer, auch wenn letztere oral angewendet werden.

Da Kamille die Muskulatur entspannt, beruhigt und Schmerzen lindert, kann sie auch gegen Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Menstruationsbeschwerden sowie Übelkeit und Übelkeit während der Schwangerschaft eingesetzt werden. Darüber hinaus hilft sie auch bei der Behandlung von Gelenkschmerzen, Hexenschuss und Rheuma.

Kamillentee zubereiten

Tun Sie einen Esslöffel Kamillenblüten in einen Becher mit heißem Wasser und lassen Sie sie dann fünf Minuten lang zugedeckt stehen. Die Mischung abseihen und nicht zu heiß trinken.

Es lohnt sich, den Tee nach den Mahlzeiten zu trinken, da er die Symptome des Reizdarmsyndroms und anderer Verdauungsprobleme lindert. Er hilft beim Schlafen und durch Gurgeln bei der Heilung von Geschwüren im Mund.

Wichtig! Kamillentee kann auch allergische Reaktionen hervorrufen und die Wirkung von blutgerinnungshemmenden Medikamenten verstärken, daher lohnt es sich, über den Konsum mit einem Arzt zu konsultieren.

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